Inklusionsdidaktische Lehrbausteine
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Sprachheilpädagogische Unterrichtsprinzipien

Die nächsten Kapitel umfassen folgende Schwerpunkte:

 

Sprachverständnis

Basistext: „Grundlagen und Förderung des Sprachverstehens“

Um schulisches Lernen zu ermöglichen, ist intaktes Sprachverstehen eine elementare Voraussetzung, da alle Unterrichtsinhalte sprachlich vermittelt werden. Sobald der Verdacht aufkommt, dass ein Kind Schwierigkeiten beim Verstehen von Wörtern, Sätzen und Texten zeigt, sollte eine professionelle Diagnostik erfolgen. Lehrkräfte müssen hier besonders sensibel sein, da Kinder und Jugendliche einerseits Kompensationsstrategien entwickeln andrerseits Sprachverständnisschwierigkeiten nur indirekt beobachtbar sind. Oftmals zeigen Betroffene auch Auffälligkeiten im Bereich der Aufmerksamkeitssteuerung und ihrem Verhalten. Der Basistext bietet hierzu eine Auflistung konkreter Hilfestellungen für den Unterricht.

Materialien:

Filmsequenzen kurz/ton-Text-Bild und Videomaterial


Übung 1:


Übung 2:


Übung 3:

 

Lehrersprache

Basistext 1: „Aspekte einer spracheilpädagogisch akzentuierten Lehrersprache“

Die Lehrersprache dient einerseits als Unterrichtsmedium zur Vermittlung von Lerninhalten, andererseits zur Förderung der Sprache selbst. Man unterscheidet verbale und nonverbale Aspekte der Lehrersprache. Mittels spezifischer Modellierungstechniken können sprachliche Strukturen optimiert angeboten und korrigiert werden. Außerdem werden Frage- und Impulstechniken differenziert gegenübergestellt. Die metasprachliche Reflexion und das handlungsbegleitende Sprechen sind weitere Möglichkeiten auf die sprachlichen Fähigkeiten der Schüler*innen fördernd einzuwirken.

Materialien:

Basistext 2: „Anwendungsbeispiele der sprachförderlichen Lehrersprache“

Anhand eines konkreten Unterrichtsbeispiels aus dem Bereich politische Bildung werden Möglichkeiten des Aufbaus und der Sicherung eines Fachwortschatzes exemplarisch dargestellt. Des Weiteren werden Umsetzungsmöglichkeiten verdeutlicht, wie Schüleri*nnen trotz eines eingeschränkten Sprachverstehens unterrichtliche Inhalte verstehen und nachvollziehen können.

Materialien:


Film
Der folgende Filmausschnitt zeigt einen Unterrichtseinstieg im Fachbereich Deutsch (Lesespur) in einer zweiten Grundschulklasse mit dem Schulprofil Inklusion, bei dem der Einsatz einer sprachlich optimierte Lehrersprache Schüler*innen beim Lernen bestmöglich unterstützt. In eingespielten Interviews mit der Lehrkraft und dem Inhaber des Lehrstuhls für Sprachheilpädagogik an der LMU München, werden zentrale Aspekte einer optimierten Lehrersprache verdeutlicht.

    Materialien:

    Mit Hilfe einer Tabelle kann die Lehrkraft reflektieren, inwieweit sie wichtige Aspekte auf verbaler, nonverbaler und paraverbaler Ebene ihrer Sprache im Unterricht beachtet.
    Die Arbeitsaufträge fokussieren den Einbezug der eigenen Lehrersprache in die Unterrichtsplanung. Eine ausgearbeitete Musterlösung dient dafür als Hilfestellung.
    Mit Hilfe einer Checkliste können paraverbale und nonverbale Elemente der eigenen Sprache mit Hilfe einer Partner*in eingeübt und kontrolliert werden. Ebenso stehen Übungen zur Textoptimierung von Quellentexten mit Musterlösungen zur Verfügung.

     

    Modellieren von sprachlichen Äußerungen

    Basistext: „Modellieren“

    Mithilfe von Modellierungstechniken optimiert die Lehrkraft ihren sprachlichen Input und passt diesen an die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler an. Grundsätzlich können dabei unterschiedliche Formen des Modellierens unterschieden werden. Einerseits gibt es Techniken, die den Äußerungen der Schüler*innen vorausgehen und in der Unterrichtsvorbereitung gezielt geplant werden, andererseits bestehen Techniken, die den Äußerungen der Schüler*innen nachfolgen und bei Bedarf eingesetzt werden.

    Materialien:


    Film: Thema Zoo
    Gemeinsam mit einem Kind aus der dritten Klasse schafft die Lehrkraft mit dem Setting Zoo einen zwingenden Kontext, bei dem zuerst der Zielwortschatz im Nominativ präsentiert und gesichert wird. Anschließend wird die Dativmarkierung am bestimmten Artikel unbewusst und spielerisch eingeführt und mittels Schriftsprache reflektiert und gesichert.

      Materialien:

      Anhand des Artikulationsschemas kann die Benutzer*in die detaillierte Stundenplanung der Implementierung des Dativs nachvollziehen und diese Planung als Grundgerüst für weitere Stundenplanungen nehmen, wenn sprachlich strukturelle Themen im Vordergrund stehen.

      Film: Thema Kompass
      In diesem Film präsentiert der Lehrer einer Schülerin der 7. Klasse Gymnasium (ohne sprachliche Beeinträchtigungen) im Lehrervortrag einen neuen Fachwortschatz im Unterrichtsfach Geographie. Dabei verdeutlicht er, wie mit strukturierten Sätzen der unbekannte Fachwortschatz transportiert werden kann. Techniken wie die semantische und phonologische Elaboration werden dabei beispielhaft gezeigt. Die Eins- zu Eins- Situation wurde absichtlich gewählt, um die Bedeutung des Lehrervortrags mit einer optimierten Sprache herauszustellen. Die eingesetzten Techniken können unmittelbar auf den Klassenunterricht übertragen werden.

      Materialien:

      Anhand des Artikulationsschemas kann die Benutzer*in die detaillierte Stundenplanung der Implementierung des neuen Fachwortschatzes nachvollziehen und diese auf Einführungsstunden in dem jeweiligen Fachbereich übertragen, wenn neue Begrifflichkeiten eingeführt werden.

       

      Gestaltung von Arbeitsaufträgen

      Basistext: „Arbeitsaufträge formulieren“

      Im nachfolgenden Text werden wichtige Aspekte zur Formulierung von Arbeitsaufträgen aufgelistet, damit diese von Kindern mit eingeschränktem Sprachverstehen entschlüsselt werden können. Missverstehen, Disziplinschwierigkeiten und Unruhe werden dadurch minimiert. Diese Aspekte beziehen sich sowohl auf die Modalitäten Lautsprache und Schriftsprache.

      Materialien:

      Film

      Der folgende Filmausschnitt zeigt eine Lernthekensituation einer Kunststunde an einer Sprachheilschule in der Sekundarstufe. Hier demonstriert die Lehrkraft vielfältige Möglichkeiten mehrteilige Arbeitsaufträge zu formulieren und dadurch Schüler*innen beim Verstehen zu unterstützen (scaffolding).

        Materialien:

        Mit Hilfe einer Tabelle kann die Lehrkraft reflektieren, inwieweit sie wichtige Aspekte beim Formulieren von Arbeitsaufträgen im Unterricht beachtet. Hilfreich ist es die exakte Formulierung der Arbeitsaufträge im Vorfeld wörtlich zu planen. Die Planung, Umsetzung und Reflexion eines Arbeitsauftrages kann mit Hilfe des Schemas „OIDWAR“ erfolgreich umgesetzt werden.

        Ein Schwerpunkt der Arbeitsaufträge zum gleichnamigen Thema sind wörtlich geplante Arbeitsaufträge zu einem Unterrichtsbeispiel.